Montag, 14.11.22, 7:45 Uhr – Check in to check out. Flug von Düsseldorf nach Warschau. Von Warschau geht es im Auto nach Nordosten in Richtung weißrussischer Grenze. Hier in den Masuren sind die Farmen angesiedelt, hier stehen die Rinder für „Gut Bressau“ auf den Weiden und Wiesen. Vier Farmen besuchen wir an diesem Tag, alle mit den gleichen Merkmalen wie in irländischen Gefilden. Für Rinder die unter dem Label „Gut Bressau“ vermarktet werden kommen nur kleine Farmen mit kleinen Herden in Frage. Die Farmen sind allesamt Familienbetriebe, meist als Hobby oder Nebenerwerb gedacht. Und so braucht man sich nicht wundern dass hier Tierwohl an erster Stelle steht. Fast ganzjähriger Auslauf und Weidehaltung für die Rinder optimal und in den Vorgaben für die Farmer erfasst. Weideflächen von 40 bis 60 Hektar sind die Regel, der Tierbesatz liegt bei ca. einem Rind pro Hektar. Die Kälber stehen in der Regel 6-8 Monate mit der Mutterkuh auf der Weide, ein weiterer Aspekt für Tierwohl und gute Haltungsform. Nur den Winter über verbringen die Tiere in hofnahen Offenställen die denn bei extremen Kälteeinbrüchen geschlossen werden. Was ich sehe überzeugt mich. Selbst Mitte November stehen die meisten Rinder noch auf der Weide. Lediglich ein Farmer hat seine Tiere aus zeitlichen Gründen schon auf den Hof geholt, wo sie den Winter über in einem Stall mit Auslauffläche verbringen. Gefüttert wird über bis zur Ausstallung mit Heu, Heulage und Klee als zusätzliches Frischfutter. Teilweise wird auf einigen Farmen auch Mais zugefüttert, was aber in keinem Fall der Ausmast der Tiere in Übersee entspricht. Der Verzicht auf Silage ist verantwortlich für den ausgeprägten Geschmack der Rinder und stellt ein weiteres Prädikat im Rahmen der Vorgaben an die Züchter dar.
Bei den Rassen geht es bunt gemischt zu. Voraussetzung für „Gut Bressau“-Rinder: Die Mutterkuh muss eine Milchrasse sein, der Deckbulle eine Fleischrasse. So kommen Kreuzungen wie Angus/Holsteiner, Limousine/Fleckvieh und andere zustande. Ziel hierbei ist eine robuste Kreuzung mit einem hohen Maß an Marmorierung. Die weltbesten Marken handeln Ochsen und/oder Färsen, für „Gut Bressau“ werden ausschließlich Färsen vermarktet.
Bitte weiterlesen mit Teil 2